Hat man endlich seine Traumwohnung im Internet gefunden, muss bei der Wohnungsbesichtigung die letzte Hürde vor dem Einzug noch genommen werden…
Doch keine Angst. Mit etwas Vorbereitung ist man der Konkurrenz immer einen Schritt voraus.
Guter erster Eindruck ist die halbe Miete
Ordentliche, gepflegte Kleidung sorgt für einen guten, ersten Eindruck. Heute erwartet kein Vermieter, dass Vermieter in Anzug und Kleid erscheinen.
Bei der Vorstellung sollte man höflich sein und sich den Namen des Vermieters oder Maklers merken. Dies erleichtert die Anrede während der Besichtigung und die weitere Kommunikation per Email oder Telefon danach.
Auf Fragen sollte man immer ehrlich antworten, sofern diese zulässig sind. Über seine politische Einstellung oder Vorstellungen zur Familiengründung muss niemand Auskunft geben.
Unterlagen mitbringen
In Deutschland geht nichts ohne Unterlagen. Das stimmt selbstverständlich auch für alle Dinge rund ums Mieten und Vermieten!
Als Mietinteressenten sollte man zu einer Wohnungsbesichtigung diese Dokumente mitbringen:
- Personalausweis
- Einkommensnachweise (Gehalts- oder Lohnabrechnungen der letzten sechs Monate)
- Nachweis einer Auskunftei über finanzielle Verhältnisse (Miet-Zertifikat)
- Arbeitsvertrag
- Eventuell Referenzen ehemaliger Vermieter
- Eventuell eine Mietbürgschaft (vor allem bei jungen Mietern müssen Eltern bürgen)
Interessiert wirken
Selbst ausschließlich visuell veranlagte Typen sollten sich eine Liste an Fragen bereitlegen. Diese Fragen zeigen, dass man wirklich an der Wohnung interessiert ist.
Wer seine Frage geschickt auswählt, kann dadurch auch einiges über sich selbst erzählen.
Typische Fragen für eine Wohnungsbesichtigung sind:
- Gibt es in der Umgebung der Wohnung Lärmquellen tagsüber, abends oder in der Nacht?
- Ist es schwierig, einen Parkplatz zu finden?
- Wie wird die Wohnung geheizt?
- Welche Nebenkosten fallen an?
- Warum ziehen die aktuellen Mieter aus?
Nicht über Miete oder Mietkaution verhandeln
Ein absolutes Nein gilt für Verhandlungen über Miete oder Mietkaution bei der Wohnungsbesichtigung. Der aktuell mehr als angespannte Markt für Mietwohnungen lässt das nicht zu.
Ebenso gilt, dass kleinere Beanstandungen (zerkratzte Küchenoberfläche oder Wasserfleck an der Wand im Badezimmer) nichts bei der Wohnungsbesichtigung zu suchen haben. Diese Punkte sind bei der Wohnungsübergabe in einer Checkliste gemeinsam mit dem Vermieter festzuhalten.
Verstehen, was ein Vermieter erwartet
Vermieter sind auch nur Menschen. Ihr Verhalten ist von ihren Interessen als Wohnungsbesitzer gesteuert.
Ein Vermieter hat klare Erwartungen:
- Pünktliche Zahlung der vereinbarten Miete
- Schonende Behandlung der Wohnung
- Keine Probleme mit Nachbarn
Als Mietinteressent muss man diese drei Punkte deutlich kommunizieren. Hilfreich dazu sind Unterlagen zur finanziellen Situation, aber auch Referenzen von ehemaligen Vermietern.
Man kann sich auch aktiv über seine zukünftigen Nachbarn erkundigen. Wer sonst wohnt hier?
Sich von der Masse der Mietinteressenten positiv unterscheiden
Während überraschend viele Mietinteressenten unvorbereitet zur Wohnungsbesichtigung kommen, muss man auf einem angespannten Wohnungsmarkt dennoch mit vorbereiteten Wettbewerbern rechnen.
Um sich von diesen positiv abzuheben, gibt es viele Möglichkeiten. Je nach Mieter und Vermieter sind diese unterschiedlich erfolgversprechend. An dieser Stelle ist also etwas Fingerspitzengefühl gefragt.
Gute Erfahrungen kann man zum Beispiel so machen:
- Ehrenamtliche Tätigkeiten, zum Beispiel Feuerwehr oder Schülernachhilfe
- Weihnachtsplätzchen oder Kuchen für Vermieter backen
- Sich als Babysitter für die Kinder des Vermieters anbieten, falls dieser im gleichen Haus wohnt
Diese Liste lässt sich mit ein wenig Kreativität unendlich lange fortsetzen. Wichtig ist, dass man sich von den vielen anderen Interessenten positiv abhebt.